Zwickau
Im Trubel der Zwickauer Innenstadt kann man bequem den ganzen Tag ohne Langeweile verbringen. Dennoch: Für Architekturfans lohnt sich ein kleiner Abstecher.
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Wo einst die Tuchmacherbastei den Angriffen der Schweden widerstand, steht heute noch das stolze Schloss Osterstein. In Sichtweite zur Mulde und nur einen Steinwurf vom quirligen Stadtzentrum entfernt, lädt das Stadtschloss mit wechselhafter Geschichte zu einer kleinen Flucht aus dem Gewimmel ein. Schmuck hergerichtet, zeigt es sich im Gewand der Renaissance – so wie es bis 1590 unter Kurfürst Christian I. umgebaut wurde, bevor sich der Name Osterstein einbürgerte. Vorher kannte man den Bau als Schloss Weißenstein, der auf eine mittelalterliche Burg zurückgeht, vermutlich aus dem späten 12. Jahrhundert. Diese wandelte sich in den folgenden zwei Jahrhunderten zu einer repräsentativen Burg für die Meißner Markgrafen.
Für den Adel verlor Schloss Osterstein bald an Bedeutung. Seine späteren Bewohner werden den Aufenthalt trotz ihrer Prominenz weniger genossen haben: Zu ihnen zählten etwa Karl May, August Bebel und Rosa Luxemburg, die hier nach dem Umbau zur Strafanstalt einsaßen. Der verurteilte Betrüger May verbrachte ab Juni 1865 fast dreieinhalb Jahre hier. Er nutzte derweil ausgiebig die 4.000 Bände umfassende Bibliothek und fasste damals wohl den Plan, ein berühmter Schriftsteller zu werden.
Die „Karriere“ der Strafanstalt Osterstein überdauerte zwei Weltkriege und wechselnde politische Systeme, bis sie am 31. Dezember 1962 nach 187 Jahren endete. Heute beherbergt das aufwändig restaurierte Gebäude eine Seniorenresidenz. Der lauschige Innenhof ist frei zugänglich und verwandelt sich zur Adventszeit in einen romantischen Weihnachtsmarkt. Die Terrasse der „Schloss-Schenke“ ist ein Geheimtipp für lauschige Sommerabende.
Fast ebenso eindrucksvoll wie das Schloss präsentiert sich gleich nebenan das gewaltige Kornhaus. Seit 1481 steht es als selbstbewusstes architektonisches Statement seines Erbauers Martin Römer direkt an der früheren Stadtmauer. Dem Silberbergbau verdankte der damalige Zwickauer Amtshauptmann seinen sagenhaften Reichtum, und als großzügiger Mäzen brachte er ihn an vielen Orten der Stadt ein.
Das Kornhaus ist mit 64 Metern Länge, rund 19 Metern Breite und fast 28 Metern Höhe zweifellos Römers gewaltigstes Vermächtnis. Das größte Kornhaus Sachsens beeindruckt vor allem mit seinem riesigen Dach, dessen sechs Geschosse einst zur Lagerung des städtischen Korns dienten. Dafür wurden im Jahr 1480 mächtige Tannenstämme in Böhmen gefällt und nach Zwickau geschafft, wo sie bis heute den Dachstuhl bilden.
Die Geschosse unter dem Kornlager dienten in fünf Jahrhunderten ganz unterschiedlichen Zwecken. Als Bestandteil der Stadtbefestigung hielten die Außenmauern im Dreißigjährigen Krieg heftigem Artilleriebeschuss stand, was bis heute drei Kanonenkugeln in der Wand belegen sollen. Das Gebäude diente auch als Lager und Zeughaus, später ging es in den Besitz der Stadt über und war schließlich bis 1962 ein Teil der Strafanstalt Schloss Osterstein.
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