Annaberg-Buchholz
Sachsen freut sich auf dich!
Von unseren Urlaubsexperten empfohlen
Buchungshotline: +49 (0)351 491700
Tipps für die Planung
Aktuelles Wetter für Sachsen
„Adam Ries war kein Gelehrter, kein Mathematiker – er war Rechenmeister“, sagt Annegret Münch. Diese Unterscheidung ist der Museumsleiterin im Adam-Ries-Haus wichtig. Gut möglich, dass er gerade deshalb seit 500 Jahren als bekanntester deutscher „Mathelehrer“ gilt – obwohl er wahrscheinlich nie eine Universität besucht hat. Dafür war Adam Ries ein Praktiker, ein Rechenhandwerker, was ihn im 16. Jahrhundert zu einem gefragten Spezialisten machte. Um das Jahr 1523 verschlug es den geborenen Franken Ries ins Erzgebirge. Dort war Annaberg mit 12.000 Einwohnern gerade zur zweitgrößten Stadt Sachsens geworden, dem Silberbergbau sei Dank.
Sein Auskommen fand Adam Ries, indem er für Silber- und Erzbergwerke die Abrechnungen übernahm oder ihre Bücher prüfte. Dabei stellte er tagtäglich fest, wie unpraktisch die weithin gebräuchlichen römischen Ziffern waren. Für die Berechnung größerer Zahlen schob man damals sogenannte Rechenpfennige auf linierten Brettern hin und her. Dieses „Rechnen auf Linien” kann jeder Besucher im Adam-Ries-Haus ausprobieren – und schnell erkennen, dass die Möglichkeiten begrenzt sind.
Ries’ Arbeit wurde bald auch von offizieller Seite geschätzt. 1533 beauftragte ihn die Stadt mit der Erstellung einer „Brotordnung“. Diese Tabellensammlung sollte sicherstellen, dass „der arme gemeine man ym Brotkauff nicht übersetzt würde“, also betrogen. Die Brotordnung legte fest, wie viel ein „Groschenbrot“ oder eine „Pfennigsemmel“ mindestens wiegen musste, wenn sich der Getreidepreis änderte. Weil die Bäcker die Größe ihrer Backwaren an die schwankenden Preise anpassten, sollte die Brotordnung sicherstellen, dass sie keine „zu kleinen Brötchen“ buken.
Für ein finanzielles Zubrot unterrichtete Adam Ries zu jener Zeit auch die Kinder der Annaberger Prominenz. Belegt sind etwa Rechenstunden mit einem Sohn der einflussreichen Bergbau-Dynastie Elterlein, dessen Schwester später Karriere machte: Barbara Uthmann. Ihr unternehmerisches Geschick und ihr Erfolg beim Aufbau eines Verlagssystems für Klöppelspitzen legen nahe, dass sie ebenfalls Unterricht bei Adam Ries hatte.
Rechenspaß à la Adam Ries
„Einer spricht: Gott grüße euch, ihr 30 Gesellen. Einer antwortet: Wenn wir noch einmal so viele und halb so viele wären, so wären wir 30.“
Wie viele sind es gewesen?
Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.
Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.
Kommentare
Meine Erfahrungen mit anderen Gästen teilen? Das Sachsen Tourismus Team freut sich auf viele Tipps, Empfehlungen und Urlaubsberichte.