© Francios Thierens

Wunderbares am Malerweg – 10 gute Gründe, den Wanderrucksack zu packen

Der Malerweg Elbsandsteingebirge ist eine 116 Kilometer lange Liebeserklärung an eine der spektakulärsten Naturlandschaften Europas. Zuerst verfielen die Künstler der Romantik der wilden sächsisch-böhmischen Schönheit. Immer wieder kehrten sie zum Beobachten, Zeichnen und Malen hierher zurück. Ihre Lieblingsplätze und die Wege dahin verschmolzen zu einem idealen Pfad. Der heutige Malerweg folgt zu einem Großteil dieser historischen Route. Er ist ein Stück Kunstgeschichte.
Bastei bei Sonnenuntergang© Francios Thierens
Bastei bei Sonnenuntergang

1. Uttewalder Grund: schönste Schlucht

Seinen ersten Höhepunkt nach dem Start in Liebethal erreicht der Malerweg im Uttewalder Grund. Es ist eine der schönsten Schluchten in der Sächsischen Schweiz. „In der wunderbarsten Gestalt erhoben sich hier die Felswände an beiden Seiten, herrlich bewachsen mit Moos“, schwärmte der dänische Dichter Hans Christian Andersen 1831. Die englische Schriftstellerin Mary Shelley vertraute elf Jahre später an gleicher Stelle ihren Reisenotizen an: „Wir stoßen in die geheimen Gemächer der Natur vor, von ihr ausgeschmückt in der wildesten Launenhaftigkeit.“ Bis heute fasziniert der Uttewalder Grund auf diese Weise. Ein Pflichtmotiv sind die zwischen Felswänden, kurz über dem Weg eingeklemmten Felsbrocken. Schon Caspar David Friedrich hielt das Kuriosum im Bild fest.
© René Gaens
Uttewalder Tor

2. Bastei: berühmter Ausblick

Die Bastei hält das erste große Panoramaerlebnis am Malerweg bereit. 193 Meter über der Elbe bietet die Basteiaussicht einen atemberaubenden Weitblick über das linkselbische Gebiet mit seinen berühmten Tafelbergen. Insbesondere im Morgen- und Abendlicht entfaltet das Panorama seine ganze Wirkung. Hier nahm der Sächsische-Schweiz-Tourismus mit ein paar schlichten Hütten vor über 200 Jahren seinen bescheidenen Anfang. Dann ging alles ganz schnell. Bereits 1822 mutmaßte der Kammerherr Carl von Voß: „Kein Ort der Erde wird wohl so viel besucht, wie dieser.“

3. Schwedenlöcher: märchenhafter Geheimweg

Einen lauschigen Kontrast zur Weite und Geschäftigkeit der Basteiaussicht bieten die Schwedenlöcher. Dafür weicht man ein wenig von der eigentlichen Malerwegsroute ab. Ein schmaler, holpriger Pfad mit Stufen und Brücken windet sich zwischen kühlen, mitunter eng stehenden Felswänden von der Basteiebene hinab in Richtung Amselgrund. Schwedenlöcher heißt der Abschnitt, weil sich im Dreißigjährigen Krieg hier Menschen vor Marodeuren aus dem skandinavischen Königreich versteckten.
Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz© Stephanie Petermann
Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz

4. Gautschgrotte: Überraschung im Wald

Auch die Gautschgrotte unweit der Stadt Hohnstein ist vom Malerweg aus durch einen kleinen Abstecher zu erreichen. Sie bietet unerwartete landschaftliche Dramatik mitten im Wald. Die Formation beeindruckt durch ihre überwältigende Größe. Aus etwa 20 Meter Höhe tröpfelt Quellwasser von monumentalen Felswänden herab. Nach Regentagen gibt es hier einen rauschenden Wasserfall. Und im Winter wächst nicht selten eine gigantische Eissäule.

5. Brand: unbeschreibliches Panorama

Der Brand bietet hoch über dem Polenztal in einer Höhe von 317 Metern einen traumhaften Panoramablick: Rechts die Bastei, links die Schrammsteine und dazwischen das Polenztal, dichte Wälder, kahle Felsen und sanfte Hügel. Im Hintergrund wachen feierlich die Tafelberge. Balkon der Sächsischen Schweiz wird der Brand aus gutem Grund genannt. „Was man hier mit einem Male alles übersieht, das kann die stärkste Beredsamkeit so wenig schildern als die Empfindungen auf der Bastei“, schrieb der Lohmener Pfarrer Carl Heinrich Nicolai 1801 über den Brand.

6. Schrammsteinaussicht: schroffe Schönheit

Die Schrammsteinaussicht vervollkommnet das Dreigestirn der berühmtesten Panoramapunkte der Sächsischen Schweiz. Gelangt man auf Bastei und Brand noch auf überwiegend breiten, flachen Wegen, ist das Bezwingen des imposanten Felsmassives der Schrammsteine schon deutlich anspruchsvoller. Doch die Anstrengung lohnt. Von einem schmalen Felsgrat aus blickt man über die sogenannte Vordere Sächsische Schweiz und das Elbtal bei guter Sicht bis nach Dresden. Aus dichtem Wald ragen die markanten Gipfel von Falkenstein, Bloßstock und Wildenstein.
© S. Rose
Sonnenuntergang am Schrammstein

7. Kuhstall: malerischer Kontrast

Der Kuhstall, eine imposante Schichtfugenhöhle in Nähe des malerischen Kirnitzschtals, begeisterte schon die ersten Reisenden in der Sächsischen Schweiz. Elf Meter hoch, 17 Meter breit und 24 Meter tief ist der natürliche Felsendom. „Er sieht im ersten Augenblick aus, als sei er von Menschenhänden ausgeführt; aber wenn man die stolze Masse näher betrachtet, da fühlt man, dass nur die Natur einen solchen Riesenbau ausführen kann“, schrieb Hans Christian Andersen über den Kuhstall. Die pittoreske Spannung zwischen bedrohlichen Felsmassen und den winzig wirkenden Besuchern, zwischen der Geschlossenheit der Höhle und der Weite der Aussicht erfüllte die kühnsten Motivwünsche romantischer Landschaftsmaler – und fasziniert bis heute.
Sachsen , Elbsandsteingebirge . Höhle Kuhstall,© Walter Schmitz
Höhle Kuhstall, Malerweg Sächsische Schweiz

8. Kleinsteinhöhle: beliebtes Motiv

Ebenfalls unweit des Kirnitzschtals lockt die Kleinsteinhöhle zu einem Abstecher vom Malerweg. Sie gehört zusammen mit dem Kuhstall und dem berühmten Prebischtor (Böhmische Schweiz) zu den schönsten und größten Felsentoren im Elbsandsteingebirge. Der Maler Adrian Ludwig Richter machte die etwa zehn Meter hohe Höhle, die durch zwei aneinander lehnende Felsen gebildet wird, durch eine 1820 entstandene Radierung berühmt. Er war nicht der erste und auch nicht der letzte Künstler, der sich dem Motiv widmete. Allein in der Sammlung des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden findet sich etwa ein Dutzend Abbildungen des Ortes.

9. Papststein: Tafelberg mit Blick

Überquert man in Schmilka die Elbe, beginnt das Reich der Tafelberge. Fast alle dieser seltenen Landschaftsformen finden sich südlich des Stromes. Gleich mehrere herrliche Aussichtspunkte bietet der 452 Meter hohe Papststein zwischen Kurort Gohrisch und Papstdorf. Eine urige Bergbaude und verschiedene Aussichtspunkte sind die Höhepunkte dieser Etappe. Am Morgen und Abend, wenn die Sonne den Himmel verfärbt, tummeln sich vor allem Fotografen auf dem Gipfel, um den wunderbaren Augenblick einzufangen.
© S. Rose Fotografie
Blick vom Gohrisch auf Papststein

10. Pfaffenstein: Landschaft im Kleinen

Südlich der Stadt Königstein findet man den 434,6 Meter hohen PfaffensteinWeniger wie ein Berg, eher wie eine eigene Landschaft wirkt der großflächige, stark zerklüftete Tafelberg. Das hat ihm den Beinamen „Sächsische Schweiz im Kleinen“ eingebracht. Der Pfaffenstein rettete mit seinen zahlreichen Verstecken der ortsansässigen Bevölkerung in Krisenzeiten so manches Mal Leib und Leben. Spuren der Besiedlung reichen bis in die Steinzeit zurück. Am Pfaffenstein findet sich die berühmteste Felsnadel der Sächsischen Schweiz: die Barbarine. 43 Meter ist die Säule hoch, an der noch bis Mitte der 1970er Jahre geklettert werden durfte.
Weitere Infos unter www.saechsische-schweiz.de/malerweg.

Aktuelle Informationen zu Übernachtungen, Einkehrmöglichkeiten und anderen Dingen, die ihr während der Coronazeit beachten solltet, findet ihr auf der Seite des Malerwegs.

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