Glashütte im Ostergebirge liegt in einer eigenen Zeitzone: 1845 beginnt mit der Gründung der ersten Manufakturen die Geschichte der Uhrenindustrie in Glashütte.
Glashütte ist seit mehr als 170 Jahren ein bedeutendes Zentrum deutscher Uhrmacherkunst. Nach der Wiedervereinigung wurde die Kleinstadt südlich von Dresden erneut zum Synonym höchster Qualität, Präzision und Luxus „Made in Germany“.
Um die reiche und wechselvolle Geschichte der Stadt zu vermitteln und ihr historisches Erbe zu bewahren, gründeten die Manufaktur Glashütte Original und die Stadt Glashütte im Jahr 2006 gemeinsam die Stiftung „Deutsches Uhrenmuseum Glashütte – Nicolas G. Hayek“. Unter dem Motto „Faszination Zeit – Zeit erleben“ inszeniert das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte nicht nur die lange Tradition des mechanischen Uhrenbaus, sondern verschafft auch einen emotionalen Zugang zum Phänomen Zeit.
Im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte ist die Entwicklung der Glashütter Uhrenfabrikation von der Gründung 1845 durch Ferdinand Adolph Lange bis zur Gegenwart dargestellt. Die Ausstellung umfasst Taschen-, Pendel- und Armbanduhren, Marinechronometer, nachgestaltete Arbeitsplätze, Werkzeuge und eine Anzahl feinmechanischer Erzeugnisse. Verschiedene „Zeiträume“ vermitteln den Besuchern praktische und technische Aspekte des Uhrmacherhandwerks.
Auf 2 Stockwerken und 1000m² Ausstellungsfläche werden mehr als 500 einmalige Exponate präsentiert und multimedial erlebbar gemacht: Glashütter Taschen- und Armbanduhren verschiedener Epochen, Marine-Chronometer, historische Urkunden, Werkzeuge sowie Fotografien werden kunstvoll in Szene gesetzt.
Thematisch setzt sich die Ausstellung aus einer Reihe von „Historienräumen“, „Zeiträumen“ und einer Schauwerkstatt zusammen, die von einem Prolog und einem Epilog eingerahmt werden. Die „Historienräume“ bereiten den geschichtlichen Kontext der Uhrenstadt auf und stellen berühmte Persönlichkeiten und Gründerväter vor, die Glashütte zur Hochburg des feinen deutschen Uhrenbaus werden ließen. Im Laufe des Parcours werden weitere Epochen dargestellt, die Glashütte maßgeblich geprägt haben wie Gründerzeit, Erster und Zweiter Weltkrieg, Demontage und Enteignung sowie Wiedervereinigung und Neugründung.
Die „Zeiträume“ unterbrechen die chronologische Abfolge der Glashütter Uhrengeschichte und entführen den Besucher u.a. in den Mikrokosmos einer mechanischen Uhr, der so die Präzision und das Zusammenspiel hunderter Einzelteile erfahren kann. Zum selbständigen Entdecken lädt ebenso ein weiterer multimedialer „Zeitraum“ ein, der ein interaktives Glossar der Zeitmessung beinhaltet.
Als moderne Zeitwelt spricht das Museum nicht nur Uhrenenthusiasten an, sondern wendet sich bewusst auch an junge Menschen und Familien, die mehr über die Geheimnisse der Zeitmessung erfahren möchten.