Der Schlussakkord zurück zur Göltzschtalbrücke steht auf der heutigen Etappe an. Ein letzter Anstieg zur Wilhelmshöhe verspricht noch einmal einen Panoramablick vom dortigen Perlaser Turm, ehe es über die Burg Mylau zurück zum Ausgangspunkt der rund 225 km langen Tour geht.
Die letzte Etappe führt zunächst aus Lengenfeld hinauf und auf dem Höhenrücken gelangt man zum “Perlaser Turm”. Der zunächst aus Holz errichtete Turm wurde 1897 bei einem schweren Sturm zerstört. Im jahr 1907 wurde der bis heute stehende Steinturm auf der 493 m hohen Wilhelmshöhe errichtet. Man streift den Ort Weißensand und gelangt nach Mühlwand. In Mühlwand gibt es einen interessanten Blick in den Abbau von Alaunschiefer. Das einstige Alaunbergwerk war von 1691 bis 1827 in Betrieb und geriet dann in Vergessenheit. Im Jahr 1954 brachen nach einem starken Unwetter enorme Wassermengen die alten Stollen wieder auf. Seit 1994 beschäftigen sich Einheimische mit der Wiedererschließung der Anlage.
1998 gegründete sich ein Förderverein und fungierte als Träger für den weiteren Ausbau des Bergwerkes. Nun konnten die komplizierten unterirdischen Arbeiten beginnen: das Ausräumen des weitgehend verschlämmten Stollensystems. Mit Schaufeln, Eimern und Schubkarren legten die Helfer Gänge und Schächte frei, installierten Stromleitungen, bauten Verzimmerungen ein und Trittstege. Am 21. September 2001 wurde das Besucherbergwerk eröffnet.
Leider kam es im Mai und Juni 2013, in Folge des Jahrhunderthochwassers, zur Überflutung des Bergwerkes und der Außenanlagen. Das in vielen Jahren gepflegte Besucherbergwerk war nicht mehr zu retten. Aber wieder waren es die fleißige Hände des Vereins und vieler Ehrenamtler die anpackten. Die Aufräumarbeiten dauerten bis ins Jahr 2017. Die Außenanlagen wurden zum Teil neu gestaltet. Am 7. Oktober 2017 konnte das Besucherbergwerk wieder feierlich eröffnet werden. Heute erwarten die Besucher farbenprächtige Stollen mit Tropfsteinen und Sintergebilden - ein seltenes naturdenkmal und Zeugnis der Montangeschichte!
Weiter Richtung Mylau grüßt schon von Weitem die mächtige Burg Mylau. Sie ist eine Wehranlage, errichtet auf einem Bergsporn und eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen in Sachsen. Aus der Zeit ihrer Entstehung um 1200 ist ein runder, 27 Meter hoher Bergfried erhalten geblieben. Mylau zeigt heute einen gekrönten Herrscher in seinem Wappen. Das geht darauf zurück, dass Karl IV., König von Böhmen und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Burg und Herrschaft in seinen Besitz gebracht hatte. 1367 besuchte er sie und verlieh der Siedlung zu Füßen der Burg das Stadtrecht.