Ein Dreiländerpunkt ist ein Ort, an dem sich die Grenzen dreier Staaten treffen. Auf der Landkarte Europas finden sich Dutzende davon. Der deutsch-tschechisch-polnische Dreiländerpunkt liegt am Zusammenfluss der Lausitzer Neiße und des Ullersbachs (Oldřichovský potok). Die Staatsgrenzen verlaufen in der Mitte beider Wasserläufe. Der Dreiländerpunkt befindet sich knapp 2 km vom Stadtzentrum von Hrádek nad Nisou entfernt und unweit der deutschen Stadt Zittau. Die nächste größere polnische Stadt ist Bogatynia.
Der deutsch-tschechisch-polnische Dreiländerpunkt ist Zeuge der Veränderungen, die Mitteleuropa in den letzten 70 Jahren durchgemacht hat. Er entstand erst 1945 auf Grundlage des Potsdamer Vertrags. Damals wurde die Grenze zwischen Deutschland und Polen in westlicher Richtung an die Oder-Neiße-Linie verschoben. Der Dreiländerpunkt war danach jahrelang unzugänglich. Die Staatsgrenzen, obgleich Grenzen befreundeter Staaten des ehemaligen Ostblocks, waren geschlossen und gut bewacht. Eine Änderung ergab sich erst nach 1989 mit der Eröffnung neuer Grenzübergänge. Erst seit dieser Zeit steht einem Besuch dieses symbolträchtigen Ortes nichts mehr im Wege.
Im Jahr 2004 war der Dreiländerpunkt Zeuge der „Sternstunde Europas“, der großen Feier zur Erweiterung der Europäischen Union. Der Prozess der Grenzöffnung wurde im Jahr 2007 abgeschlossen, als Tschechien und Polen gleichzeitig dem Schengen-Raum beitraten. Die tschechisch-polnische Grenze kann über einen Steg über den Ullersbach überschritten werden. Die Ufer der Neiße verband noch bis vor kurzer Zeit die Himmelsbrücke, die sich 200 Meter vom Dreiländerpunkt entfernt flussabwärts befand, aber aufgrund ihres schlechten technischen Zustands abgerissen wurde. Gegenwärtig bemühen sich die Städte Hrádek nad Nisou, Zittau und Bogatynia um den Bau einer Kreisbrücke direkt über dem Zusammenfluss beider Wasserläufe.
SEHENSWÜRDIGKEITEN: Zittauer Fastentücher, Dreiländerpunkt D/P/CZ an der Neiße,3 Grenzüberschreitungen