Demokratie-Wochenende "Vielstimmigkeit"
Nach »einander zuhören« (2022) und »Resonanz« (2023) steht 2024 »Vielstimmigkeit« als Motto über der Auseinandersetzung mit Grundwerten, Demokratieverständnis und gesellschaftlichem Miteinander. Das Gewandhaus Leipzig lädt vom 06. bis 08. September 2024 ein zu Podiumsdiskussionen, Konzerten, zum Workshop demoSlam durchgeführt von MAGNET-Werkstatt für Verständigung, zu community music & dance und vielem mehr mit Gästen wie Navid Kermani, Marina Weisband und der Banda Comunale. Inspiriert von musikalischen Kunstwerken werden Räume geöffnet für wichtige Stimmen der Gegenwart und für die facettenreiche Entfaltung von Ideen, Haltungen, Umgangsformen und Lebensweisen, die das Gemeinwohl stärken – im Austausch aller, die Gesellschaft mitgestalten möchten.06. September - Saisoneröffnungskonzert des Gewandhausorchesters
Am 6. September 2024 eröffnet das Gewandhausorchester unter der Leitung von Andris Nelsons die 244. Saison und läutet damit gleichzeitig das Demokratie-Wochenende ein. Die Impuls-Rede zum Demokratie-Wochenende hält Navid Kermani. Das Konzert wird am 8. September noch einmal gegeben (11 Uhr, ohne Ansprache).
07. September - Gewandhaustag in der Innenstadt
Am 7. September tragen Musikerinnen und Musiker des Gewandhausorchesters den Vielstimmigkeits-Gedanken von 13 bis 15 Uhr mit Kurzkonzerten in die Leipziger Innenstadt, die Banda Comunale begleitet anschließend alle zum Augustusplatz und lädt gemeinsam mit Tänzerinnen und Tänzern der Gerda-Taro-Schule zu community music & dance. Den Vielstimmigkeits-Abend am 7. September um 20 Uhr gestalten bei freiem Eintritt maßgeblich Mitglieder des GewandhausChores und des Gewandhausorchesters. Außerdem zu sehen: die preisgekrönte Tanzperformance »Im blauen Land«.
07. September Gesprächsforen
Im Zentrum des Demokratie-Wochenendes stehen zwei musikalisch umrahmte, partizipative Gesprächsforen. Über Vielstimmigkeit als Herausforderung der Demokratie und als Schlüssel zu Musik und Gesellschaft diskutieren die jüdisch-ukrainisch verwurzelte Beteiligungspädagogin Marina Weisband, der als ZDF-Redakteur für Kirche und Leben bekannte Islamwissenschaftler Abdul-Ahmad Rashid, die in Leipzig lehrende Politikwissenschafts-Professorin Astrid Lorenz, der 2017 als Kind nach Deutschland geflohene Syrer und engagierte Visionär Omar Alkadamani, der Leiter des GewandhausChores Gregor Meyer sowie Doritta Kolb-Unglaub, die mit dem Verein Colorido jüngst die Theodor-Heuss-Medaille verliehen bekam. Alle im Publikum sind eingeladen, auch die eigene Stimme in den Diskurs einzubringen. Es moderiert Roland Löffler, der Leiter der kooperierenden Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
07. September - Vielstimmigkeits-Abend
Den Vielstimmigkeits-Abend am 7. September um 20 Uhr gestalten bei freiem Eintritt Mitglieder des GewandhausChores und die preisgekrönte Tanzperformance »Im blauen Land« gemeinsam mit Musikern des Gewandhausorchesters. Musikalische Vielstimmigkeit wird an diesem Abend vor allem im Chorgesang hörbar. Wir beobachten Ausprägungen und Implikationen von Vielstimmigkeit verschiedener Zeiten, gipfelnd im 24-stimmigen »Sonnengesang« von Sofia Gubaidulina (1997), dessen Textgrundlage, der »Sonnengesang« des Franz von Assisi, in diesem Jahr sein 1000-jähriges Jubiläum feiert. Angelockt, eingeloggt, eingesogen… Die Tanzperformance »Im blauen Land« beschäftigt sich mit der Frage, wie wir mit der Sogwirkung digitaler Welten umgehen. Wie wehren wir uns gegen die Macht der Algorithmen, die unser Leben verändern? Die faszinierend visuell vielstimmige Choreografie mit Schülerinnen und Schülern der Gerda-Taro-Schule Leipzig wird live vom GewandhausChor und Mitgliedern des Gewandhausorchesters begleitet. Beim Wettbewerb »Schule tanzt 2024« wurde das Stück als beste Choreografie 2024 ausgezeichnet.
06. - 08. September - Trialog der Religionen und Workshop demoSlam
MAGNET, die Berliner Werkstatt für Verständigung, hat mit demoSlam ein Diskussionsformat entwickelt, das Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammenbringt. Die Workshops vermitteln das geeignete Handwerkszeug, um andere Meinungen auszuhalten und Konfliktfähigkeit zu erlernen, nach dem Motto „Wir lernen miteinander nicht einverstanden zu sein.“ Beim demoSlam-Workshop im Rahmen des Demokratie-Wochenendes im Gewandhaus am 6. September wird es um die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Islam und Christentum sowie ihre Rolle in unserer Gesellschaft gehen. Die Ergebnisse des Workshops werden am 8. September erstmals öffentlich präsentiert. Am 16. November soll dieser Trialog der Religionen außerdem auch in ein Konzert im Museum der bildenden Künste einfließen. Gregor Meyer und der GewandhausChor werden in diesem Konzert Musik aus dem jüdischen, christlichen und arabischen Kulturkreis zum Klingen bringen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des demoSlam-Workshop sollen in diesem Konzert auch noch einmal zu Wort kommen.
