Rembrandt van Rijn (1606-1669) war der bedeutendste holländische Maler des 17. Jahrhunderts. In seiner Werkstatt arbeitete über Jahrzehnte eine große Anzahl von Schülern, die durch die Nachahmung seines Stils zu seinem Ruhm und der Etablierung der „Marke“ Rembrandt beitrugen. Der Unterricht bei Rembrandt war in vieler Hinsicht innovativ.
Die Ausstellung Impuls Rembrandt gibt mit rund 120 Gemälden, Zeichnungen und Radierungen von Rembrandt und seinen Schülern Einblick in das Schaffen des Künstlers und einen der größten Werkstattbetriebe der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Sie untersucht die faszinierende Fähigkeit Rembrandts, Eigenheiten seiner Malweise weiterzugeben und zugleich die künstlerische Individualität seiner Schüler zu fördern. Rembrandt zog zwischen 1625 und 1665 so viele junge künstlerische Talente aus Holland und Europa an wie kein anderer Maler in Amsterdam.
Die Ausstellung geht vom eigenen Bestand aus, in dem Werke von Schülern und Zeitgenossen Rembrandts wie Jan Lievens, Ferdinand Bol, Gerbrand van den Eeckhout, Aert de Gelder u.a.m. vertreten sind, jedoch kein eigenhändiges Gemälde Rembrandts. Einzig eine gesicherte Zeichnung sowie Radierungen des Künstlers befinden sich in der Graphischen Sammlung des MdbK. Umso erfreulicher ist es, dass dank großzügiger Leihgaben aus Museen in Amsterdam, London, Stockholm, Wien und Paris sowie deutschen Sammlungen rund 60 Gemälde, Zeichnungen und Radierungen Rembrandts präsentiert werden können.
Im 18. Jahrhundert befanden sich in den großen bürgerlichen Kunstsammlungen in Leipzig, wie der Sammlung Gottfried Winckler, bedeutende Gemälde und Zeichnungen Rembrandts, die später durch Auktionen in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden. Einige dieser Werke werden für die Dauer der Ausstellung nach Leipzig zurückkehren, um an den Glanz der Leipziger Kunstsammlungen im 18. und 19. Jahrhundert zu erinnern.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft Seiner Exzellenz des Botschafters des Königreichs der Niederlande und findet anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Neubaus des MdbK statt.
Der Katalog erscheint in einer deutschen und einer englischen Ausgabe im Hirmer Verlag. Auf 280 Seiten enthält er rund 180 Abbildungen und Beiträge von Dagmar Hirschfelder, Sven Pabstmann, Jan Nicolaisen, Stefan Weppelmann, Louise Charlotte Schmidt und Julian Galla.