Mit "DIE KATHEDRALE VON MONET" beschreitet Yadegar Asisi neue Wege in seinem Gesamtwerk: Erstmals wurde ein Panorama in einer Größe von 6 x 2 Meter im Berliner Atelier in Öl auf Leinwand gemalt, bevor es hochauflösend digitalisiert, gedruckt und final im Panometer als 360 Grad-Installation inszeniert wird. Das gedruckte Großpanorama wirkt geradezu plastisch: Leinwandstruktur, Pinselstriche und ein durch die Digitalisierung vergrößerter Farbauftrag werden zur bestimmenden Struktur und versetzen den Betrachter hinein in ein 3.500 Quadratmeter großes Ölgemälde.
Grundlage für das Panorama war eine berühmte Serie von Tafelbildern von Claude Monet, der die Kathedrale im nordfranzösischen Rouen mehrfach unter verschiedenen Lichteinflüssen malte. Eines dieser Gemälde diente Asisi als Ausgangspunkt dessen Lichtstimmung in seiner gesamten Komplexität auf das Raumgemälde zu übertragen.
Mit diesem Projekt betrachtet Yadegar Asisi die Entwicklung der Kunst unter Einfluss von Technologien und gesellschaftlichen Errungenschaften. Mit dem Impressionismus begann eine Zeit – mit Asisis Worten, die Befreiung der Malerei – mit der eine komplett freie Entfaltung von Motiven, Themen und Maltechniken bis in die Gegenwart einhergeht. Technologieeinflüsse wie seinerzeit Fotografie bis hin zu heutigen KI-Modellen erweitern das Spektrum und die Ausdrucksmöglichkeiten bildender Künstler bis heute. In der dazugehörigen Begleitausstellung mit rund 100 Arbeiten Asisis stellt er sich dem Spannungsfeld von Malerei, Handwerk und Digitalisierung, aber vor allem der eigenen Sinnes- und Welterfahrung.
Hintergrund: In dem historischen Gasometer sind seit 2003 Panoramen von Yadegar Asisi zu sehen. Hier begann die Renaissance der Panoramen. Die Panoramen des Künstlers sind neben Leipzig auch in Berlin, Dresden, Lutherstadt Wittenberg und Pforzheim zu sehen. Weitere Standorte in Wien und Konstanz sind in Planung.