Industriekultur

Vom eigenen Wirtschaftswunder nach dem Siebenjährigen Krieg bis zum Zweiten Weltkrieg war Sachsen die führende Wirtschaftsregion Deutschlands. Industrie und Handel trafen sich in der Metropole Leipzig, dem weltweit führenden Messestandort. Das goldene Zeitalter endete abrupt nach dem Zweiten Weltkrieg. Dennoch blieb Sachsen das Zentrum der Industrieproduktion in der DDR und eines der wichtigsten des ganzen Ostblocks. Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde ein totaler Neuanfang notwendig, der für Vieles das Ende bedeutete, aber auch Manches zu neuer Blüte führte. Es lohnt sich daher, den Zeugen der sächsischen Industriegeschichte aus Bergbau, Fahrzeugbau, Textil und vielen anderen Wirtschaftszweigen nachzuspüren.

Industriemuseum Chemnitz

Ein rotes Backsteinhaus steht neben einem gläsernen Gebäude mit der Aufschrift "Industriemuseum Chemnitz".© Holger Stein Fotografie
Chemnitz Industriemuseum

Hinter der markanten Rundbogenfassade des vor über 100 Jahren errichteten Fabrikensembles  präsentieren sich heute technische Meisterleistungen aus drei Jahrhunderten. Zu den Highlights gehören in Funktion erlebbare Exponate, wie die transmissionsgetriebenen Schlosser-Werkstatt, historische Textilmaschinen oder Industrieroboter aus diesem Jahrhundert. Eine Rarität ist die noch funktionierende Einzylinder-Gegendruck-Dampfmaschine von 1896, die mehrmals im Jahr vorgeführt wird. Darüber hinaus zeugen Fahrzeuge legendärer Marken und Erfindungen „made in saxony“ vom Innovationsgeist und den Ingenieursleistungen der Sachsen.

6 Branchen der Industriekultur Sachsens

Textil

Leute machen Kleider

© Holger Stein Fotografie

Fahrzeuge und Verkehr

Beschleunigung

© Holger Stein Fotografie

August Horch Museum in Zwickau

Zwickau ist der Ort, in dem 1904 durch August Horch der Automobilbau begann. Im August-Horch-Museum erleben Liebhaber die Automobilgeschichte anhand luxuriöser Modelle der Marken Horch, Audi, Wanderer und DKW, Auto Union, Sachsenring, VW, aber auch den Kultmodellen des Trabant.

Alleinstellungsmerkmale: Das August Horch Museum zeigt authentische Geschichte, ist es doch eines von deutschlandweit nur zwei Museen, die sich an einer originalen Fertigungsstätte (von Audi und Trabant) befinden. Auf 6.500 qm erleben die Besucher eine einmalige Zeitreise von 117 Jahren Automobilbau in Westsachsen. 2006 wurde das August Horch Museum in die Europäische Route der Industriekultur aufgenommen.

© Wolfgang Schmidt

Industriekultur

in Sachsen

Ein Podcast von Sachsen Tourismus mit Univ.-Prof. Dr.phil.habil. Helmuth Albrecht von der TU Bergakademie Freiberg und Francoise Hauser.

Unsere 6 Industriekultur-Tipps:

  • Deutsches Uhrenmuseum Glashütte – Glashütte im Ostergebirge liegt in einer eigenen Zeitzone: 1845 beginnt mit der Gründung der ersten Manufakturen die Geschichte der Uhrenindustrie in Glashütte.

  • Deutsches Stuhlbauer Museum Rabenau – Im Vorwerksgebäude der Rabenauer Burg kann man die Geschichte des einst bedeutenden handwerklichen und industriellen Stuhlbaus nachvollziehen.

  • Konrad-Wachsmann-Haus Niesky – Niesky war einst das Zentrum des Holzfertighausbaus. Das einstige Direktorenhaus und die Musterhaussiedlungen der Firma Christoph & Unmack zeugen davon.

  • Die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen ist die älteste Porzellan-Manufaktur Europas und steht seit ihrer Gründung im Jahre 1710 für einzigartiges Kunsthandwerk.

  • Das Glasmuseum Weißwasser ist ein am 3. Juni 1996 in einer Glasfabrikanten-Villa in Weißwasser/Oberlausitz eröffnetes Museum, dass mit über 60.000 Exponaten die Entwicklung und Geschichte der Lausitzer Glasindustrie zeigt.

  • Das Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen infomiert seit 1883 über den Instrumentenbau vom 17. Jhd. bis zur Gegenwart.

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